Rede zum Parteitag der AfD Thüringen, 1.2.2014
Liebe Parteifreunde,
ich trete heute mit einem schweren Herzen an das Mikrofon.
Vor weniger als 5 Monaten haben wir uns schon einmal in schwierigen Zeiten getroffen auch der Tage heute wird für uns alle nicht einfach.
Vor 5 Monaten haben ich Ihnen von unserem schönen Deutschland erzählt, dass von unfähigen Politikern und Lobbyisten am Nasenring durch die Manage der internationalen Großkonzerne gezogen wird. Ich habe davon berichtet, dass viele Männer, Frauen, Angestellte, Unternehmer, Arbeiter, Rentner, Pensionäre, Beamte, viele tausend Menschen, wie Sie, viel Geld und viele hundert Stunden ehrenamtlicher Arbeit investiert haben, um unser Deutschland wieder auf den richtigen Kurs zu bringen.
Alle Blicke in unserer Partei richteten sich damals auf Thüringen, dass so kurz vor einer wichtigen Wahl einen Sonderparteitag einberufen musste, um seinen Vorstand neu zu wählen.
Nun – wir haben damals gemeinsam eine Lösung gefunden.
Wir haben damals zusammen gestanden.
Wir haben damals unsere Befindlichkeiten über Bord geworfen, Seite an Seite gekämpft und geackert und haben gemeinsam das zweitbesten Wahlergebnis in Deutschland geschafft.
Liebe Freunde: Das Wort „ICH“ hat in einer Partei wie unserer keinen Wert.
Das haben wir gemeinsam bewiesen.
Dafür möchte ich Ihnen heute noch einmal von ganzem Herzen danken. Sie, meine sehr verehrte Damen und Herren, haben den Menschen in unserem Freistaat Mut gemacht und ihnen auch ein wenig das Vertrauen in unsere Demokratie zurückgegeben.
Sie haben bewiesen, dass man tatsächlich etwas schaffen kann, wenn man zusammen steht. Wenn man an etwas Großes glaubt. Wenn man seine Emotionen auf die Sache richtet, nicht auf Personen. Wenn man sich nicht von Nebensächlichkeiten ablenken lässt.
Wenn man den Mut hat, für seine Sache einzustehen.
Es ist auch Ihrer Arbeit zu verdanken, dass wir die ganze FDP Truppe dahin geschickt haben, wo sie hingehört – in den Arbeitsmarkt, wo sie als ganz normale Bürger, wie wir, auch mal wieder mit ehrlicher Arbeit Geld verdienen können.
Damals, liebe Freunde, schritten wir mit dem Motto
Mut zur Wahrheit
in den Wahlkampf. In Zukunft werden wir
Mut zu Deutschland
auf unseren Plakaten lesen.
Ein wichtiger Slogan.
Ein guter Begriff der mit aller Kraft symbolisiert, für was wir stehen, für was wir streiten, warum wir unsere Freizeit opfern.
Nicht für uns, nicht für unsere Parteiführung, nicht für Geld oder Positionen – nein …….. wir kämpfen gegen eine Eurokrake, die uns unsere Kraft nimmt, unsere Freiheit, unsere Traditionen, unser Geld und unsere Zukunft und die unserer Kinder.
Liebe Freunde: Wenn ich Deutschland sehe, dann sehe ich nicht nur Bankhochhäuser, Firmenzentralen, Autobahnen, Stromtrassen oder Windräder.
Ich sehe auch Burgen, Schlösser und Kirchen, die von unserer langen Geschichte erzählen. Ich sehe die Friedhöfe, auf denen unsere Vorfahren ruhen, ich sehe den Bach, in dem ich als Kind das erste Mal mit meinem Vater eine Forelle gefangen habe, ich sehe den Wald, in dem mein Mann und ich uns vor mehr als 20 Jahren die Treue versprochen haben.
Schließen Sie die Augen und fragen Sie sich was Sie sehen, wenn Sie an Deutschland denken.
Liebe Freunde: Für Banker und fehlgeleitete Politiker ist Deutschland ein Bruttosozialprodukt — ein Außenhandelsüberschuss.
Für mich – für uns – ist Deutschland unsere Heimat.
Dafür streiten wir. Dafür kämpfen wir. Dass unser Deutschland auch für unsere Kinder und deren Kinder lebens- und liebenswert ist. Wir wollen eine offene, demokratische, freie Gesellschaft. Aber wir wollen eine DEUTSCHE offene, demokratische und freie Gesellschaft. Ein souveränes Deutschland in einem Europa souveräner Staaten, in denen freie Bürger mitgestalten und mit Verantwortung übernehmen können.
Liebe Freunde: Wieder stehen wir kurz vor einer wichtigen Wahl. Doch stehe ich heute vor Ihnen, um Sie um Entschuldigung zu bitten. Sie haben mich damals in der Hoffnung gewählt, dass ich als neutrale Person unseren Landesverband befrieden könnte.
Ich könnte mich jetzt in Aussagen flüchten und ihnen erzählen, was wir erreicht haben, seit der letzten Zusammenkunft.
Vom ersten Mitglieder-Bundesparteitag, den wir nach Erfurt geholt habe. Von den vielen kleinen und größeren Erfolgen, die ich für unser kleines Thüringen gegen die Interessen der großen Landesverbände erkämpft habe.
Die Tatsache ist aber: Wir sind in den Umfragen gefallen, unsere Mitgliederzahl ist nicht signifikant gestiegen und immer noch stehen sich in unserem Landesverband verschiedene Gegner unversöhnlich gegenüber.
Wieder einmal droht unser Landesverband zu zerbrechen.
Liebe Freunde, es zerreißt mich innerlich, wenn ich den Zustand unseres Landesverbandes betrachte – ich bin traurig, entsetzt und wütend, dass wir es einfach nicht schaffen, endlich unsere Aufmerksamkeit auf den politischen Gegner zu richten.
Das wir die Hoffnung und das Vertrauen unserer Bürger und Wähler verspielen, weil wir uns innerhalb unserer Partei in tiefen Gräben gegenseitig belauern, anstatt mit Vertrauen und gutem Willen endlich an einer Lösung zu arbeiten.
Auf der letzten Vorstandssitzung hat Matthias Wohlfarth diesen Brief vorlesen lassen, der leider, wie auch immer, wohl auch im Bundesvorstand bekannt gemacht wurde und meine und dadurch natürlich auch Thüringens Position deutlich geschwächt hat.
Aus diesem Brief möchte ich nun zitieren:
„Deine Wahl im Sommer war eine Notlösung“
„Kein Ergebnis bezüglich Konfliktbewältigung mit Greiz/Arnstadt“
„Anmaßendes Auftreten“
Außerdem auch
„Wahrscheinliche Probleme mit insolventer Firma“
Matthias Wohlfarth forderte bis Freitag – also gestern – meinen Rücktritt, damit man nicht auf dem Parteitag von diesen Themen reden müsse. Man wolle mir ja nicht schaden.
Liebe Freunde: Man muss MICH nicht an meine Aussagen erinnern. Man muss MIR nicht mit unwahren Gerüchten drohen.
Ich habe in 30 Jahren zahlreiche Unternehmen erfolgreich gegründet und noch niemals eine Insolvenz gemacht. Als kleine mittelständische Unternehmerin ist man nur mit Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit auf so lange Zeit erfolgreich.
Ich bin ein ehrlicher und aufrichtiger Mensch.
Ich verbeuge mich nur vor Gott, unserer Flagge, meinen Eltern und dem Parteitag der Alternative für Deutschland in Thüringen.
Nicht vor einem Geschäftspartner,
Nicht vor einem politischen Gegner,
Nicht vor einer Staatsgewalt
und ganz bestimmt auch nicht vor Matthias Wohlfarth.
Aber: Hand auf’s Herz. Natürlich habe ich nicht die in mich gesteckten Erwartungen erfüllt.
Es war einfach nicht möglich.
Ich habe versucht, eine Landessprecherin für alle – auch die schwierigen – Parteimitglieder zu sein. Ich habe gekämpft, vermittelt und beschwichtigt.
Doch am Ende hat selbst Prof. Lucke mit seinen Schlichtungsbemühungen keinen Erfolg gehabt, weil eine Seite einfach keine Schlichtung wollte.
Schon alleine aus diesem Grund stehe ich vor Ihnen und bitte Sie um Entschuldigung. Schon aus diesem Grund stelle ich heute mein Amt zu Verfügung und bitte Sie, meine Versäumnisse nicht dem gesamten Vorstand anzulasten.
Liebe Freunde: Wir, die Bürger Deutschlands schreiben am 25. Mai das Schlußwort zu „Europa, Euro und andere Lügengeschichten“.
Doch dazu brauchen wir ein starkes Thüringen mit einem starken Vorstand.
Unsere Partei braucht Thüringen. Und wenn es unserer Partei nützt, wenn es bei der Befriedung unserer Partei hilft, ziehe ich mich gerne zurück. Gleichzeitig bitte ich Sie, den innerparteilichen Streit zu beenden und den Führungsanspruch von Matthias Wohlfarth zu akzeptieren.
Zeigen Sie der Partei, dass man sich auf die AfD Thüringen verlassen kann. Zeigen Sie dem politischen Wettbewerbern, dass wir uns nicht in innerparteilichen Grabenkriegen aufreiben.
Sagen Sie: Wir in Thüringen können nicht nur Bratwurst. Wir können auch Politik.