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Die AfD in Thüringen – Hintergründe

Der Austritt von rund 5% der Mitglieder rund um den ehemaligen Landrat des Altenburger Landes, Sieghardt Rydzewski, markiert einen traurigen Höhepunkt in der Auseinandersetzung im Landesverband. Viele Bürger und Parteimitglieder fragen sich: Worum geht es in diesem Streit eigentlich?

Einleitung:

Ich habe noch nie auf einer Liste für ein öffentliches Mandat kandidiert und beabsichtige das auch nicht. Ich habe im Verlauf meiner politischen Arbeit, weder in der FDP, noch in der AfD, auch nicht für mein Engagement im Beirat “Junge Digitale Wirtschaft” im Bundeswirtschaftsministerium oder für die Entwicklung und/oder Bereitstellung meiner Software “New Democracy”  Geld oder andere Vorteile verlangt oder erhalten, auch keine Reisekosten oder Spesen abgerechnet. Ich engagiere mich, weil ich mich für ein besseres, demokratisches und  selbstbewusstes, liberales Deutschland einsetze. Im Gegensatz dazu hat jedes derzeit aktive Vorstandsmitglied der AfD Thüringen, zum Teil mehrfach, für Europa-, Bundes- oder Landeslisten kandidiert. Ich habe nichts zu gewinnen, oder zu verlieren. Aber ich habe einen Spiegel, vor dem ich mich jeden Morgen rechtfertigen muss. Mut zur Wahrheit ist für mich mehr als eine Phrase.

Hintergrund:

afd_mm_rede_posterDer Landesverband Thüringen der “Alternative für Deutschland” wurde im Frühsommer 2013 gegründet. Erster Landessprecher wurde Matthias Wohlfarth. Bald darauf wurden durch andere Vorstandsmitglieder Vorwürfe laut, Wohlfarth würde sich nicht an Satzungsvorschriften halten, er würde diktatorisch “regieren” und selbst einfache und normale organisatorische Regeln ignorieren, so seien unter anderem Bargeldspenden nicht verbucht worden. Der Streit im Landesvorstand eskalierte und machte einen Sonderparteitag im Herbst notwendig. Auf Wunsch der Streitparteien wurde ich gebeten, die Versammlung zu leiten. Am Vorabend des Sonderparteitages traten auf meinen Wunsch alle Vorstandsmitglieder zurück.

Sonderparteitag 24. August 2013

Da die Vorwürfe gegen Matthias Wohlfarth nicht entkräftet / geklärt werden konnte, wurde der zurückgetretene Vorstand nicht entlastet (und ist es immer noch nicht). Auf dem Sonderparteitag konnten sich die unterschiedlichen Lager nicht auf Kandidaten einigen und schließlich wurde ich von den Mitgliedern gebeten, mich für das Amt der 1. Sprecherin zur Verfügung zu stellen. Ich wurde gegen Matthias Wohlfarth gewählt. Aber auch Herr Wohlfarth wurde wieder in den Vorstand gewählt, jedoch keine derjenigen Personen, die sich zuvor kritisch zu Wohlfarth geäußert hatten. Schon während des Parteitages wurde gegen die Organisation des Parteitages protestiert. Inzwischen liegen Anfechtungen vor, weil unter anderem Nichtmitglieder an den Abstimmungen teilgenommen haben könnten.

August 2013 – Januar 2014

Ich musste nach meinem Antritt feststellen, dass der Landesvorstand in der Tat einen unorganisierten und schlecht dokumentierten Eindruck machte. So waren z.B. Protokolle nicht einsehbar oder nicht durchgehend nummeriert, zum großen Teil auch nicht unterschrieben (und damit nur eingeschränkt gültig). Mein Antrag, die Klärung der Vorwürfe in Bezug auf die  “Bargeld” Spenden durch einen externen Buchprüfer zu klären, wurde durch Matthias Wohlfarth und andere Mitglieder des Landesvorstands abgelehnt. Wohlfarth’s Resistenz gegen Vereinbarungen oder Geschäftsverteilungspläne erklären auch das unsägliche Interview im Deutschlandradio, in dem er Verständnis für ausländerfeindliche Schläger äußerte. Zu dieser Zeit war er nämlich nicht für Pressearbeit zuständig und hätte das Interview zumindest nicht alleine führen sollen.

Überhaupt drehten sich die Dinge in den Landesvorstandssitzungen zu einem großen Teil nur um die Frage, wie der Landesvorstand dabei helfen könnte, Matthias Wohlfarth gegenüber den Mitgliedern zu rehabilitieren. Da ich, wie andere Vorstandsmitglieder, die gegen Wohlfarth vorgebrachten Vorwürfe nicht werten konnte, lehnte ich eine umfassende Rehabilitierung solange ab, bis die Vorwürde geklärt seien.

Immer wieder versuchte Wohlfarth, Ordnungsmaßnahmen, besonders gegen Sieghardt Rydzewski und den Kreisverband Greiz durchzusetzen. Es war sein Plan, zunächst  diese Personen zu entmachten, weil anderer Kritiker, z.B. aus dem Kreisverband Arnstadt, unter anderem die Herren Schmitt und Kiesling, (Zitat) “schwachere Persönlichkeiten” seien. Man müssen (Zitat) den “Kopf der Schlange” nun abschneiden, damit diese Personen nicht mehr agieren können und damit jegliches “agieren” als “illegitim” zu bezeichnen sei. Noch am 11. Januar 2014 beantragte Matthias Wohlfarth Parteiordnungsmaßnahmen (Ämtersperre auf der Grundlage der Bundessatzung für schwerwiegende Fälle), diesmal gegen die Mitglieder Meusel und Strössner. Dieser Antrag wurde jedoch abgelehnt.

Parteitag 1. Februar 2014

Auf dem chaotischen Parteitag wurde erneut die Chance verpasst, die Kritiker mit in die Diskussion einzubeziehen. Im Gegenteil wurden Wortmeldungen, u.a. von Sieghardt Rydzewski. Dr. Jens Dientrich, aber auch von Michael Otto und mir nicht zugelassen, unterbrochen oder gingen im Tumult unter.. Natürlich kann man immer argumentieren, die “Mitglieder” haben das nicht gewollt. Es liegt eben an einer fairen Versammlungsleitung, auch unbequemen Stellungnahmen  oder Minderheitsmeinungen genügend Zeit zu verschafften. Tatsache ist aber, dass der Versammlungsleiter seine wenig geschickte Arbeit nur damit “krönte”, dass er sich bei der Listenwahl selber vorschlug und auf Platz 6 der Landesliste gewählt wurde.Das Ergebnis war eine wenig erfreuliche Presse, die unter anderem kommentierte: … Die “Alternative für Deutschland” ist keine. Insbesondere ihr thüringischer Landesverband stellt eine politische Zumutung dar. Obwohl er noch nicht einmal ein Jahr existiert, hat er schon zwei Vorstände verschlissen. Die sogenannte Partei wirkt wie ein Panoptikum von Möchtegerns, anderswo Gescheiterten und national-religiösen Ideologen…. Mein unfreiwilliger Rücktritt als Sprecherin wird derzeit untersucht, deswegen dazu zunächst keine weiteren Informationen. Ein ordnungsgemäßes Protokoll liegt auch nach Ablauf der Frist nicht vor.

Der Austritt der Parteimitglieder Sieghardt Rydzewski, Meusel und anderen .. :

Es ist unbestritten, dass Sieghardt Rydzewski und seine Freunde unbequem und deutlich sind und dadurch viele Sympathien verspielt haben. Das muss man aber als Partei ertragen können. Wenn alle Mitglieder in der selben Tonlage singen, gibt es keine Entwicklung, nur Stillstand. Der Austritt wird sich im Wahlergebnis niederschlagen. Denn der Landesverband hat mit Sieghardt Rydzewski einen erfahrenen und engagierten Kämpfer verloren, der als kommissarischer Kreisvorsitzender Greiz/Altenburgerland 7,5% der Zweitstimmen für die AfD erringen konnte. Wer  das beste Wahlergebnis des Landes erzielt, der hat Respekt verdient und sollte wahrgenommen und eingebunden werden, auch in die Verantwortung für den Landesverband. Und obwohl sich die Mitglieder um Sieghardt Rydzewski und Stephan Meusel im Streit mit Matthias Wohlfarth jedem Vermittlungsvorschlag des Bundesvorstands gebeugt haben, wurden sie mit Sanktionen belegt, angegriffen und an den Rand gedrängt. Der Austritt war die einzige noch verbleibende Möglichkeit.

Was passiert also in der AfD Thüringen?

Noch einmal: Ich habe nichts zu gewinnen oder zu verlieren. Trotzdem, oder gerade deswegen, ist es wichtig, dass ich , als ehemaliges Vorstandsmitglied des Landesverbandes und als ehemaliges kooptiertes Mitglied des Bundesvorstands, so neutral wie möglich den traurigen Zustand unseres Landesverbands kommentiere.

Tatsache ist, dass der Landesvorstand  unseren Landesverband in ein politisches Unglück stürzt. Schon jetzt werde ich von Familienmitgliedern, Freunden, Bekannten, Geschäftspartnern und Kunden gefragt, was für einem “Verein” ich angehöre. Matthias Wohlfarth hat mich, wie andere, telefonisch auf schlimme Weise beleidigt, er hat mich mit Unwahrheiten zum Rücktritt genötigt, er setzt seine Interessen rücksichtslos durch und gefährdet damit auf Dauerplakat-gif1 die Zukunft unseres Landesverbands. Schauen wir uns die Situation an: Es gibt keine nennenswerten politischen Aktionen, keine ernstzunehmenden Anstrengungen zur Erarbeitung eines schlagkräftigen Landtagswahlprogramms, stagnierende Mitgliederzahlen, extrem unvorteilhafte Presse die sich in schwachen Umfragewerten niederschlagen.

Matthias Wohlfarth hat die (glücklicherweise auf dem Bundesparteitag abgelehnte) neue Bundessatzung mitgestaltet und unterschrieben, womit er unseren Landesverband auf Dauer in die Abhängigkeit von großen West-Landesverbänden geführt hätte. Das Wohlwollen des Bundesvorstands scheint ihm wichtiger zu sein, als die Zukunft unseres Landesverbandes. Alle politisch erfahrenen Mitglieder des Landesverbands stehen, sofern sie noch Mitglieder sind, gegen den Landesvorstand. Dieser Zustand wird sich auch nicht nach den Austritten der nicht ändern.

Ich fühle mich von diesem Landesvorstand nicht mehr repräsentiert. Ich bin nicht in die AfD eingetreten, habe mich nicht für die AfD engagiert, um zu erleben, wie  Selbstdarsteller, Postenjäger, Einzelkämpfer und politische Irrläufer einen ganzen Landesverband in Sippenhaft nehmen. Das gilt auch leider für Björn Höcke, einem Lehrer aus Hessen, der es sich offenbar zu Ziel gesetzt hat, Politiker in Thüringen zu werden (er kandierte für den Bundestag und ist auch auf der Landtagsliste). Zu spät musste ich feststellen, dass er das politische Spiel der Altparteien bestens beherrscht und die Wohlfartschen “Aktionen” mitträgt, um den Mitgliedern als angeblicher Moderator  das Fell über die Ohren zu ziehen.

Für ihn und andere Mitglieder des Landesvorstands geht es um eine gut dotierte Zukunft als Politiker.

Für viele andere Mitglieder, auch für die Kritiker des Landesvorstands, geht es um die Zukunft unserer Partei. Wir wollen ein besseres, anderes Thüringen und Deutschland. Für uns geht es nicht um Amt oder Mandate. Wir wollen eine Partei und einen Landesverband, auf den wir stolz sein können. Wir wollen einen Vorstand, der uns sinnvoll anleitet und führt, der uns ernst nimmt, respektiert und der mit gutem Beispiel voran geht.

Davon sind wir leider weit entfernt.

16 thoughts on “Die AfD in Thüringen – Hintergründe

  1. Liebe Michaela das hast du sehr gut und meiner Meinung auch richtig beschrieben. ich bin vor ein paar Minuten einen anderen Weg gegangen.

  2. Hallo Michaela, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Als 1. Sprecher d. Ilmkreis-Gotha, Ortsbm. von Eischleben und Gemeinderat im Amt Wachsenburg muss ich mich fragen, wo ich gelandet bin. Bin am überlegen wie u. ob ich weiter mache. In meinem Bekannten und Freundeskreis bin ich bereits mehrfach gefragt worden, warum ich mir die Herren d. LV antue.

  3. Im Altertum kannte man den Tyrannenmord. Und auch in der neueren Zeit, siehe NS-Diktatur, wäre der Tyrannenmord glatt als legitim, mithin sogar als legal zu akzeptieren (im Nachgang). Soweit sind wir in Deutschland, speziell in Thüringen nicht. Auch in Sachsen, wo die Landesvorsitzende Frauke Petry eine tiefgetränkte poltische Blutspur hinterlässt (siehe http://www.alternativer-afd-newsletter.com) wird niemand an den Tyrannenmord im klassischen Sinne denken. Aber der AfD muss wohl, so sehr das Herz schmerzt, in Gänze das Genick gebrochen werden, also bei Wahlen durchfallen. Anders funktioniert es nicht mehr. Diese ERkenntnis reift bei immer mehr aufrechten Demokraten und Liberalen. Die AfD – und jetzt tut es besonders weh – ist zu einer NPD light verkommen. Ich sage dies als ehemaliges Mitglied, das mit echte Teilhabe, viel Engagement und noch viel mehr Geld-Spritzen im März 2013 von Anfang an dabei war. Und das Schlimmste ist: Es war wohl so von Anfang an geplant.

  4. Hallo Frau Merz,

    mit Ihrem Blogeintrag erwecken Sie bei mir und anderen Mitgliedern nur den Eindruck, dass Sie in Wirklichkeit überhaupt kein Interesse am Erfolg unserer Partei haben, solange dieser nicht mit Ihrem persönlichen Erfolg verknüpft wird.

    Was finden sie eigentlich so schlimm daran, dass auf dem Landesparteitag am 01.02.2014 die Anträge der “Kritiker” demokratisch abgelehnt worden? Das haben schließlich nicht irgendwelche Einzelpersonen so beschlossen, sondern alle anwesenden Mitglieder! Was für ein Verständnis von Mitbestimmung in einer Partei kommt darin zum Ausdruck, wenn man dieses Votum nicht respektieren kann?

    Im Übrigen hatte unsere Mitgliederversammlung allen Grund, diesen “Kritikern” keine weitere Plattform zugeben. Dabei kommt nämlich leider nichts Positives für unserer Partei heraus. Besonders deutlich erkennt man dies an den Auswirkungen des Interviews eines besonders bedeutenden “Kritikers” unmittelbar nach seinem Auszug aus dem Landesparteitag.

    Unglaublich sind auch Ihre Ausführungen zu den angeblich fehlenden politischen Aktionen und Anstrengungen im Hinblick auf ein Landeswahlprogramm. Damit stoßen Sie direkt all diejenigen Mitglieder vor den Kopf, die momentan im Zeichen des Kommunalwahlkampfes für unsere Partei unterwegs sind und die sich mehrere Wochenenden und zig Abendstunden dafür abgearbeitet haben, um den Entwurf unseres Landeswahlprogramms, welches durchaus bereits einen beachtlichen Umfang hat, auf seinen heutigen Stand zu bringen. Der Gipfel ist in diesem Zusammenhang, dass ich Sie bei dieser Programmarbeit bisher nicht wahrnehmen konnte, obwohl sie sonst ziemlich präsent erscheinen. Das ist typisch für die “Kritiker”: Konstruktive Mitarbeit ist rar – aber kritisiert wird auf Teufel komm raus – egal, was dies für Folgen für die AfD hat.

    Es mag durchaus sein, dass auch auf der Ebene des Landesvorstands Fehler passiert sind. Aber dort sitzen eben keine hauptamtlichen Politprofis mit viel Geld und Personalressourcen! Mit Sicherheit kann man Fehler aber auch bei vielen “Kritikern” feststellen, wobei ich vor allem den menschlichen Umgang innerhalb der Auseinandersetzung und die zum Teil deutlich hervortretenden egoistischen Motive meine.

    Fest steht, dass Sie mit solchen Blogeinträgen in der Öffentlichkeit unseren gemeinsamen Zielen nicht nützen, sondern eher schaden. Bestes Beispiel ist der Kommentar von “Alternativer AfD Newsletter” – die dort verlinkte “Alles Nazis”-Schwurbelei gegen AfD-Mitglieder wird leider auch auf Ihre Statements gestützt.

    Vor diesem Hintergrund mein Wunsch:

    Stellen Sie sich endlich wieder hinter die AfD, kritisieren Sie konstruktiv und noch wichtiger:

    Arbeiten Sie mit, anstatt nur zu kritisieren!

    Freundliche Grüße

    Stefan Möller

    1. Danke für Ihre ernst gemeinten Worte, die eine ehrliche Antwort verdienen.

      Zunächst möchte ich klarstellen, das mein politisches Engagement, welches ich unabhängig von einer Funktion in der AfD auf vielen Ebenen verfolge, nichts mit persönlichem Erfolg zu tun hat. Welchen Erfolg sollt ich anstreben? Ich strebe kein öffentliches Mandat an und habe mich auch nicht um die Funktion der Sprecherin beworben – im Gegenteil bin ich von verschiedenen Mitgliedern erst um die Kandidatur gebeten worden, nachdem sich die unterschiedlichsten Fraktionen nicht auf einen Kandidaten einigen konnten. Ich habe die Position weder angestrebt noch gewollt.

      Ich habe mich auch in meinem Blog nicht gegen die abgelehnten Anträge geäußert. Sondern nur die Tatsache kommentiert, dass es nicht zu einem demokratischen Abwägen von Meinungen gekommen ist, weil Wortmeldungen nicht zugelassen, unterdrückt wurden oder im Tumult untergingen. Ein kluger Landesvorstand hätte die unterschiedlichen Meinungen moderiert. Demokratie ist es auch, wenn man abweichende Ansichten oder Minderheitsmeinungen zumindest zur Kenntnis nimmt. Weil diese Moderation unterblieb, ist die Spaltung der Partei vertieft worden, was in der Konsequenz zu den weiteren Problemen führte.

      Es tut mir auch leid, wenn mit meinem Blog einige Mitglieder vor den Kopf gestoßen wurden – das war ganz bestimmt keine Absicht. Ich kritisiere ausdrücklich NICHT die Mitglieder, im Gegenteil. Die Mitglieder, ALLE Mitglieder unseres Landesverbandes sind großartig, leisten tolle Arbeit und verdienen ausdrücklich Respekt. Ich kritisiere einzelne Mitglieder unseres Landesvorstand, sonst nichts.

      Sie schreiben, dass ich bei der Programmarbeit nicht anwesend bin. Mir ist es nicht bekannt, dass es überhaupt eine nennenswerte Programmarbeit gibt. Wir haben auch keine Fachausschüsse die solche Arbeiten qualifiziert vorbereiten könnten.

      Ich habe auch kein Problem damit, das Fehler gemacht werden. Ich habe selber in meiner Arbeit Fehler zu verantworten. Ich habe aber ein Problem damit, dass man nicht zu Fehlern steht, dass man sich nicht an Absprachen hält, dass man andere Leute bedrängt, nötigt oder angreift, um damit Fehler zu vertuschen oder um persönliche Ziele zu verfolgen.

      Ich stehe bedingungslos zu meiner Partei. Aber auch mit dem oft zitierten “Mut zur Wahrheit”. Ich habe mir niemals den Mund verbieten lassen und werde auch zukünftig offen und ehrlich den Finger auf die Wunde legen. Der im Moment eingeschlagene Weg führt uns und unsere Partei in die Sackgasse. Es ist nicht die Presse, die uns bedrängt. Es ist das ungeschickte, unehrliche Verhalten des Landesvorstands, das uns diese Presseberichte einhandelt und unsere Partei massiv schädigt. Das Verhalten des Landesvorstands unterscheidet sich in nichts von dem intriganten Machtspielereien der Altparteien. Dafür stehe ich nicht und dafür kämpfe ich nicht.

      Es ist dringend notwendig, und die Mitglieder sollten auch darauf bestehen, dass endlich die Karten auf den Tisch gelegt werden. Solange sich der Landesvorstand mit allen Mitteln dagegen wehrt, wird die Diskussion in der Öffentlichkeit stattfinden müssen – was ich persönlich sehr bedauere.

      1. Hallo Frau Merz,

        nur kurz noch zu den fehlenden Fachausschüssen – die heißen bei uns im Landesverband Arbeitsgruppen und sollten mittlerweile – ich kann das jedenfalls für die Arbeitsgruppe Energiepolitik bestätigen – eine Langversion und eine Kurzversion fertiggestellt. Das wurde über Emails, Telefonate und jede Menge Feierabendarbeit, aber auch über eine Ganztagsveranstaltung im März in Erfurt erreicht. Letztere wurde vom Landesvorstand organisiert.

        Freundliche Grüße

        Stefan Möller

        1. Arbeitsgruppen sind mehr oder weniger lockere Zusammenkünfte und unterscheiden sich deutlich von strukturierten Fachausschüssen. Ich weiß nicht viel von der Arbeitsgruppe “Energiepolitik” und noch weniger von anderen Arbeitsgruppen. Ich weiß nicht, welches “Know How” in der Arbeitsgruppe zur Verfügung steht, welche Fachleute man eingeladen hat, wie die Verzahnung zu den entsprechenden Ausschüssen auf Bundesebene bzw. zu anderen Landesverbänden ist. Außerdem ist “Energiepolitik” kein besonderes Thema für eine Landtagswahl, weil das er Europa- oder Bundespolitik betrifft. Was wir aber brauchen würden, sind strukturierte und qualifizierte Fachausschüsse zu Themen, bei denen wir ab Herbst mitreden wollen. An deren Aufbau sollten wir arbeiten, anstatt uns mit unprofessionellem Hinterzimmerklüngel immer weiter in’s Abseits zu schießen.

          1. Mit Ihrem letzten Statement haben Sie allerdings recht, Frau Merz! 🙂

            PS: In unseren Arbeitsgruppen ist nach meiner Wahrnehmung schon eine Menge Kompetenz vorhanden. Dass die Energiepolitik kein Thema für die Landtagswahl wäre, ist nicht richtig. Ich sage hierzu nur die folgenden Stichworte: Netzausbau durch den Thüringer Wald und das Wipfratal, Windkraft im Wald, Flächenverbrauch, “Akzeptanz” des Neubaus von Pumpspeicherkraftwerken, Mitbestimmung über den Bundesrat – da spielt unsere Landesregierung keine gute Rolle …

          2. Ich wollte auch nicht behaupten, dass die Arbeitsgruppe nicht effektiv wäre oder das Energiepolitik absolut nicht mit unserem Freistaat zu tun hätte. 🙂 Ich weiss halt nichts von den Arbeitsgruppen, weil der Landesvorstand mehr mit sich selbst beschäftigt ist.

  5. NPD light ist Blödsinn. Wenns NPD light wäre, dann wär der Laden zumindest anständig organisiert und alle Kreise hätten genug Geld vom VS.

    Es ist vielmehr die Abwesenheit eines klaren Parteiprogramms, das jeden, aber auch jeden, dazu verleitet, seine persönlichen Ansichten als AfD-Sicht zu verkaufen. Und es spielt gar keine Rolle, ob das nun die Liberalalas, die Hellbraunen, die Freimaurertruppe oder der durchgeknallte Professor gerade tun. Solange der BuVo das Problem Programm nicht angeht, wird das Reißen und Zerren munter weitergehen. Was man den Vögeln da oben auch bereits vor der Zeit von Misch deutlich gesagt hat. Aber sie wollen ja nicht, weil sie Angst haben, dann von beiden Rändern her an Mitglieder- und Wählermasse zu verlieren.

    Grüße,
    DD

  6. Alte Naive für Deutschland trifft es wohl am besten. Ich habe einige Veranstaltungen besucht und Protagonisten kennengelernt. Außer Rydzewski und Merz habe ich kaum öffentlich vorzeigbare Persönlichkeiten gesehen. Dieser Vorstand und auch diese Kandidaten für den Landtag sind ein einziger Witz. Nicht Thüringer vor allem aus den alten Bundesländern (Höcke, Helmerich, Castell, Krumpe, Herold, Rudy usw.), gescheiterte Existenzen von hier vereint im Bestreben endlich mal im Leben richtig abzusahnen und Geld zu verdienen. Dazu braucht man ja nur das dumme Wahlvolk, dass einen über die 5 Prozent Hürde im September hilft.
    Von Politik, von Ideen und Perspektiven für Thüringen keine Spur.

    Um diese Leute zu wählen, müssten die Wähler mindestens genauso sein wie diese Partei: Alt und Naiv, denn alternativ ist bei denen nix.

  7. Zitat:
    “Dieser Vorstand und auch diese Kandidaten für den Landtag sind ein einziger Witz. Nicht Thüringer vor allem aus den alten Bundesländern (Höcke, Helmerich, Castell, Krumpe, Herold, Rudy usw.), gescheiterte Existenzen von hier vereint im Bestreben endlich mal im Leben richtig abzusahnen und Geld zu verdienen.”

    Dem schliesse ich mich gern an. Auch im Bundesvorstand und bei der Aufstellung der Kandidaten für die Europawahl sind die neuen Länder völlig unterrepräsentiert.
    U. a. deshalb bin ich momentan dabei, meine weitere Mitgliedschaft in dieser Partei ernsthaft zu überdenken.

    Gruß

  8. Mahlzeit Frau Merz,
    No comment. Ausgezeichnet. Das hilflose Gelaber solcher Leute wie Stefan Möller ist bezeichnend. Der junge Depp kann nur Gift und Galle espucken. Alles was ich zu Programmarbeit gelesen habe habe und wozu ich gebeten wurde zu kommentieren, habe ich getan (z.B. Bildung…). Es ist tatsächlich bis zu diesem Zeitpunkt ein naives, unbedarftes höchst unreales Papierchen geworden über das man nur milde lächeln kann. Vielleicht hat meine Kritik zur Besserung beigetragen. Herr Möller redet viel und zynisch wenn der Tag lang ist und vor allem kann er nur oberflächliches Gefasel. Das kann er gut. Wirklich. Wen und was hat er alles schon kennengelernt. Sogar Protagonisten. Wow.
    Schnellstens den Parteitag, schnellstens der Rücktritt und die Neuwahl des LV unter Einbeziehung aller Kreise in den LV und schnellstens – selbst unter Schmerzen – das schnelle Öffnen der Landesliste und Neuwahl derselben. Aufhebung der sinnlosen wie seltsamen Pseudosanktionen gegen die Altenburger und Greizer. – Die Lächerlichmachung in Thüringen und darüberhinaus und die Beschmutzung der AfD-Ideen durch Wohlfarth, Castell, Krumpe und Helmerich (“ich kann Wahlleiter sehr gut. Das wissen Sie. Selbstverständlich. Nur eben jetzt nicht. Durch die Afd habe ich 50 % meiner Mandantschaft verloren… – , nein das kann ich mir jetzt nicht leisten…” – O. Helmerich in Erfurt als Antwort auf die Frage, warum er nicht Wahlkampfleiter sein könne). Brauchen wir ganz dringend, solche Leute. Klasse geschärftes Profil.
    Beste Gruße an diesem schönen Sonntag,
    Stefan Müller (Altenburg)

  9. Sehr geehrte Frau Merz,
    ich bin erst seit 4 Wochen Mitglied in der AfD. Das, was ich lese und in Gesprächen erfahre, wirft allerdings kein gutes Licht auf die AfD in Thüringen. Eine eigene Einschätzung über die Ursachen dieser Entwicklung will ich nicht treffen und eine Wertung steht mir nicht zu. Jedoch bin ich der Meinung, dass alle diejenigen, die zu den Inhalten und zu den Zielen der AfD stehen und eigene Interessen diesen Inhalten und Zielen nicht voranstellen, an einer schnellen Klärung der unbefriedigenden Situation interessiert sein müssten, insbesondere ein professionell arbeitender LV. In der Außenwirkung ist die Arbeit des LV nicht wirklich hilfreich und bedarf einer dringenden, vor allem schnellen Korrektur. Deshalb ist es wichtig, dass die AfD-Mitglieder sich weiterhin kritisch und sachlich zur Arbeit der AfD-Thüringen im allgemeinen und zum Thüringer LV im besonderen äußern. Eine Plattform hierfür ist Ihr Blog. In dieser Diskussion sind jedoch auch medienwirksame Parteiaustritte das falsche Signal und diejenigen, an die das Signal gerichtet ist, fühlen sich nur bestärkt.
    Dittmar Engel, Gotha

    1. Hallo Herr Engel:
      Danke für Ihren Kommentar. Ich kann Ihnen versichern, dass ich in meinem Blog auch weiterhin ehrlich und fair über die Hintergründe und Vorgänge im Landesverband berichten werde.

      mm.

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